Kompetenzatlas
Faserbasierte Werkstoffe
Source book of
Fiber-Based Materials
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Der AFBW Kompetenzatlas bietet Ihnen einen umfassenden Anbieter- und Marktüberblick im Bereich faserbasierter Werkstoffe. 81 Unternehmen, 15 Institutionen aus Wissenschaft und Forschung, 10 Initiativen und Netzwerke präsentieren ihre Kompetenzen und ihr Portfolio. Hier finden Sie Projektpartner und Lieferanten, Dienstleister und Knowhow-Anbieter.
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Das landesweite Netzwerk Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg e. V. – kurz die AFBW – steht für die gewachsene Textiltradition unseres Landes und belebt sie mit neuartigen Technologien, Fasern und Produkten im 21. Jahrhundert neu. Als branchenübergreifendes Technologienetzwerk bietet die AFBW eine Plattform für den Dialog und Wissenstransfer und ist Treiber für Innovationen. Gemeinsam mit Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstituten zeigt die AFBW neue Lösungen auf und unterstützt die „Renaissance der Faser“. Seit der Gründung 2009 hat sich die AFBW zu einem der leistungsstärksten Netzwerke in Europa und Impulsgeber auf dem Markt der faserbasierten Werkstoffe entwickelt.
Da ich selbst aus einer stark durch die Textilindustrie geprägten Region komme, weiß ich das Agieren der AFBW besonders zu schätzen. Die AFBW gibt Impulse für Werkstoff- und Produktinnovationen und verfolgt das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und damit des Landes insgesamt zu steigern. Es freut mich, dass mein Haus die erfolgreiche Entwicklung von Beginn an begleitet und Aktivitäten gezielt unterstützt.
Im Rahmen des vom Wirtschaftsministerium aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projekts FIBER PUSH ist der TechTex INNOVATION Guide entstanden. (Anmerkung der Redaktion: Der TechTex INNOVATION Guide wurde 2022 von der AFBW mit dem Titel AFBW Kompetenzatlas neu aufgelegt.) Der Guide stellt neben Firmenprofilen neuartige Technologien und Produkte sowie innovative Fasermaterialien und nachhaltige Anwendungen vor, die die Potenziale von faserbasierten Werkstoffen verdeutlichen.
Möge der TechTex INNOVATION Guide zum Schlüssel für künftige Erfolge werden!
Im 13. Jahr ihres Bestehens wünsche ich der AFBW und ihren Akteuren für die Zukunft alles Gute!
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL
Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg
Liebe Leserin, lieber Leser,
die faserbasierte Industrie ist ein Enabler für die Herausforderungen von morgen. Schon heute sind unsere Produkte in Branchen und Anwendungen zu finden, die man Textilien in der Vergangenheit wohl nie zugeschrieben hätte. Wir haben eine Dynamik entwickelt, die mich beeindruckt und stolz macht. So muss es weitergehen!In meiner langjährigen Berufserfahrung habe ich gelernt, dass es sich auszahlt, wenn man Erfolge auch herausstellt.
„Tue Gutes und rede darüber“, diesen Grundsatz sollten wir Textiler verstärkt verfolgen. Und genau das tun wir von der AFBW mit dem nun vorliegenden Kompetenzatlas. Wir stellen innovative Unternehmen und ihre Produkte vor, zeigen die beeindruckende textile Forschungslandschaft in Baden-Württemberg auf und präsentieren damit echte Chancen.
Transformation der Wirtschaft ist ein Schlagwort unserer Zeit. Um Transformationsprozesse erfolgreich zu gestalten, ist es notwendig, mit den richtigen Leuten zusammenzukommen, Projektpartner zu finden und mit vereinten Kräften neue Themen voran- zutreiben. Die aktive Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg wird zu einem Erfolgsfaktor, vor allem für den Mittelstand. Dabei hilft ein innovatives Netzwerk, das aus der Wirtschaft kommt und das von Unternehmen getragen wird.
Als Unternehmer aus der Textilwirtschaft bin ich ein kritischer Begleiter des Netzwerkes AFBW. Der Nutzen für die Firma muss immer im Vordergrund stehen. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, ich habe mein Engagement im Netzwerk nie bereut. Der stete technologische Fortschritt macht die AFBW zu einem wichtigen Bestandteil für die „faserbasierte Welt“.
Gemeinsam gelingt es, in einem immer intensiveren und globalen Wettbewerb um Produkte, Dienstleistungen und kreative Köpfe zu bestehen und die Aufmerksamkeit auf die „Fähigkeiten der Faser“ zu lenken. Der Kompetenzatlas leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.
Christoph Larsén-Mattes
Vorsitzender AFBW e.V., Geschäftsführer Mattes & Ammann GmbH & Co. KG
Innovationen entstehen an Schnittstellen von Disziplinen, von Branchen, Menschen und Märkten, von Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit Blick auf die wachsende Komplexität der Welt können viele Aufgaben und Herausforderungen nur gelöst werden, wenn verschiedene Partner zusammengebracht und intensiver vernetzt werden als bisher. Hier setzt der AFBW Kompetenzatlas an und schafft eine Plattform für textile Innovatoren und Innovationen – als Basis für Austausch und Transfer, für Inspiration und Begeisterung.
Als klassische Querschnittstechnologie bietet Textil großes Potenzial. Textile Produkte und Verfahren sind – nicht zuletzt durch ökologische Notwendigkeiten getrieben – wichtiger Impulsgeber für viele Branchen und Anwendungsbereiche.
AFBW Kompetenzatlas
Der AFBW Kompetenzatlas stellt 99 Morgenmacher entlang der textilen Wertschöpfungskette vor, 99 Innovatoren der Textilbranche, die bereits heute an den Herausforderungen von morgen arbeiten.
Unternehmen, Forschungsinstitute, Universitäten und Verbände zeigen im AFBW Kompetenzatlas ihr Leistungsprofil und präsentieren beispielhaft faserbasierte Innovationen aus ihrem Haus. Sie geben damit Anregung für neue Einsatzgebiete innovativer Produkte und Technologien, laden ein zu branchenübergreifender Zusammenarbeit und setzen Impulse für Neues an der Schnittstelle verschiedener Partner.
Als Impulsgeber soll der AFBW Kompetenzatlas die Potenziale faserbasierter Werkstoffe besser nutzbar machen und damit nachhaltige Wachstumschancen für Unternehmen und Akteure im Bereich der faserbasierten Werkstoffe stärken.
Megatrends muss man nicht „voraussagen“, denn sie sind schon da und markieren Veränderungen, die uns schon lange prägen und auch noch lange prägen werden. Megatrends sind Tiefenströmungen des Wandels. Als Entwicklungskonstanten der globalen Gesellschaft umfassen sie mehrere Jahrzehnte. Ein Megatrend wirkt in jedem einzelnen Menschen und umfasst alle Ebenen der Gesellschaft: Wirtschaft und Politik, sowie Wissenschaft, Technik und Kultur.
Megatrends verändern die Welt - zwar langsam, dafür aber grundlegend und langfristig. Wir müssen sie kennen, um da - raus Rückschlüsse für unser Handeln und unser Wirtschaften zu ziehen. Sie geben Impulse für mehr Innovationskraft und bilden die Basis für die Entwicklung zukunftsweisender Strategien und Entwicklungen. Aus den Veränderungsprozessen ergeben sich Potenziale, die Wirtschaft und Gesellschaft nutzen und als Chance zur Gestaltung begreifen müssen.
Megatrends beeinflussen auch die Entwicklung faserbasierter Produkte maßgeblich und sind wirkmächtige Treiber textiler Innovationen. Sie zu (er-)kennen und für die Entwicklungsarbeit nutzbar zu machen, ist für textile Innovatoren unabdingbar. Sechs Megatrends aus der Analyse des Zukunftsinstituts sind für die textile Welt von besonderer Bedeutung:
Mit ihren vier technologieorientierten Geschäftsfeldern FIBER Mobility, FIBER Healthcare, FIBER Architecture und Smart Textiles adressiert AFBW diese Megatrends. Zusätzlich treibt FIBER PUSH als materialorientiertes Geschäftsfeld die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Fasermaterialien voran und bietet für alle Megatrends großes Potenzial zur Lösung von Herausforderungen.
Zahlreiche faserbasierte Produktinnovationen und aktuelle Entwicklungen entsprechen den Megatrends. Der AFBW Kompetenzatlas zeigt eine Vielzahl beeindruckender Erfolgsbeispiele. Sie sind Grundlage für die großen Wachstumsraten faserbasierter Werkstoffe. Diese erfolgreiche Entwicklung gilt es – eng orientiert an den Megatrends – fortzusetzen.
Die MEGATREND-MAP finden Sie hier. (copyright Zukunftsinstitut, Frankfurt)
Frau Brenner, in faserbasierten Materialien steckt viel Potenzial für die Lösung unserer heutigen und zukünftigen Herausforderungen. Welche Megatrends adressieren Textilien besonders?
Der nachhaltige Wandel steht hier mit seinen vielfältigen Herausforderungen sicherlich an erster Stelle. Grundsätzlich sind die Antworten unserer Branche auf die Megatrends unserer Zeit aber ebenso vielfältig wie die Anwendungen faserbasierter Werkstoffe selbst. Sicherheit, Mobilitätswende, Gesundheit, demographischer Wandel, Individualisierung, Digitalisierung und Automatisierung sind nur einige Felder, in denen Textilien ihre Wirkung entfalten.
Welche konkreten Beispiele kommen Ihnen hier in den Sinn?
Mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit sind es Innovationen im Bereich der Materialien, Ressourceneffizienz und Kreislauf- wirtschaft, die ich beeindruckend finde. Wertvolle Funktionen von Textilien, beispielsweise die Ausrüstung von Schutzbekleidung, werden so zunehmend von Anfang an nachhaltig gedacht. Besonders faszinieren mich aber Anwendungen, die in Form nachhaltiger Produkte, Lösungen für inhärente Probleme liefern. Beispiele dafür sind Kühlbekleidung, die energieintensive Klimaanlagen ersetzt, oder bionisch gedachte Lösungen, die Feinstaub aus der Luft filtern oder in der Wüste Wasser aus Nebel gewinnen. Wenn wir an Leichtbaustrukturen in der Architektur oder batterieschonende Textilien denken, dann werden faserbasierte Werkstoffe mehr und mehr zum Lösungsgeber für andere Branchen. Darüber hinaus werden Textilien immer smarter – sie gestalten und leuchten, integrieren Funk- tionen und sorgen beispielsweise mit Sensoren dafür, dass Pflegekräfte alarmiert werden, wenn ein Bett nass geworden ist.
„Textil kann viel“ ist als Credo in aller Munde – bis zu diesem Punkt hat die Textilindustrie allerdings einen langen Transformationsprozess hinter sich gebracht. Welche Entwicklung steckt dahinter?
Für viele Menschen ist die Textilindustrie in Deutschland nicht mehr präsent und wird mit globaler Produktion von Endproduk- ten assoziiert. Textil ist aber viel mehr als das und ist in der Region durch viele Hidden Champions nach wie vor vertreten. Viele von ihnen haben sich mit der Zeit neuen Geschäftsfeldern geöffnet. Dieser Wandel hin zur Produktion von technischen Textilien erfordert viel Know-how und Zusammenarbeit. Ohne die ausgeprägte Infrastruktur, die auch Forschung und Nachwuchs ermöglicht, wäre so manche Innovation nicht möglich gewesen. Auch Netzwerke wie die AFBW und Südwesttextil unterstützen Unternehmen in ihrem stetigen Wandel.
Wo wächst die Branche und in welchen Bereichen steckt das größte Potenzial für Innovationen?
Innovation und Wachstum sind vor allem dort möglich, wo Unternehmen bisherige Prozesse und Produkte hinter sich lassen, um neue oder nachhaltigere Wege zu gehen. Dafür gilt es nicht nur in der eigenen Branche nach Möglichkeiten zu schauen, sondern im Sinne einer Querschnittstechnologie die Lösungen für Probleme anderer Industrien mitzugestalten. Für unsere überwiegend klein und mittelständisch geprägte Industrie ist es hier oft eine Herausforderung, die Aufmerksamkeit anderer Branchen zu gewinnen und die Investition zu wagen. Überzeugen können wir aber überall dort, wo wir als Textilindustrie effizienter, smarter und nachhaltiger sind als bisherige Lösungen.
Was macht faserbasierte Werkstoffe so einzigartig?
Hinter ihnen steckt eine komplexe und einzigartige Wertschöpfungskette, in der durch viele verschiedene Prozesse innovative Funktionen entstehen. Im Vergleich zu steifen Werkstoffen lassen sich Fasern in viele Formen bringen. Nicht umsonst gibt es in der Natur viele Faserstrukturen, von denen sich die Textilforschung regelmäßig für neue Anwendungen inspirieren lässt. Die Haptik von klassischen Textilien ist darüber hinaus einfach einzigartig und in der Kombination mit anderen Werkstoffen entstehen innovative neue Strukturen, sodass Textilien die Basis für Möbel oder Bauwerke sein können.
Gesundheit & Pflege: Wachstumsmarkt für Fasern
Der Gesundheitsmarkt ist aufgrund des demografischen Wandels, einer steigenden Nachfrage nach gesunder Lebensqualität und zahlreicher Innovationspotenziale ein Wachstumsmarkt. Faserbasierte Werkstoffe finden im Gesundheitswesen vielfältige Anwendungen sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich, am Körper eingesetzt als auch intrakorporal.
Wir sprechen über Hygieneartikel, Artikel für die Wundversorgung, Nahtmaterialien, Herniennetze, Zahnstifte und viele weitere Produkte. Nicht zu vergessen sind auch Orthesen und Stützartikel sowie Textilien in medizinischen Geräten, wie zum Beispiel für die Blutfiltration. Ein weltweit wachsender Markt besteht auch im Bereich der Windeln, Damenhygiene und Inkontinenzprodukte.
Nimmt man den Bereich Freizeit hinzu, erweitert sich der Markt nochmals um ein Vielfaches. Zählt doch auch die Sport - bekleidung hierzu – gerne funktional und smart umgesetzt, um die Effektivität des Trainings direkt über Sensorik am Körper zu messen und auswerten zu können.
Moderne Mobilitätslösungen – nicht denkbar ohne faserbasierte Werkstoffe
20-25 kg faserbasierte Werkstoffe werden in einem Auto verbaut. Tendenz steigend. Faserbasierte Werkstoffe bieten Lösungen für die Vielzahl von Herausforderungen, vor denen die Automobilindustrie steht. So haben die rechtlichen EU-Vorgaben zur Co2-Reduktion weitreichende Konsequenzen, die u.a. das Thema Leichtbau, alternative Antriebskonzepte und Funktionalisierung betreffen.
In Deutschland gehen 22 Prozent der Technischen Textilien in den Automobilbau, der damit den größten Anwendungsbereich darstellt. Der Einsatz erstreckt sich von Filtern über Sicherheitsbauteile wie Airbags und Gurte bis hin zu Strukturteilen aus Faserverbund. Ein bedeutender Bereich ist der gesamte Innenbereich, in dem Textilien als Formteile, Dekor, Sitzbezüge, Dachhimmel und Bodenbeläge genutzt werden.
Durch das autonome Fahren und zukünftige Herausforderungen wird sich das Innenleben eines Autos stark verändern – faserbasierte Werkstoffe bieten viele Möglichkeiten, haptische Vorteile und nachhaltige Innenausstattungen umzusetzen.
Neben der Automobilindustrie werden faserbasierte Lösungen auch bei anderen Mobilitätsformen, wie beispielsweise der Luft- und Raumfahrt, der Bahn oder Fahrradindustrie, an Bedeutung gewinnen und neue Anwendungsfelder eröffnen.
Fasern als 5. Baustoff
Faserbasierte Werkstoffe gelten heute als der 5. Baustoff und erschließen immer neue Anwendungen – für visionäre Architekturen wie auch für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen, im Indoor- und Outdoor-Bereich, für temporäre und permanente Bauten. Für viele Aufgaben leisten sie die ideale Verbindung von Funktion, Nachhaltigkeit und Ästhetik.
Das Bauen kann mit textilen Materialien und Verfahren besser werden: innovativer, günstiger, formbarer, funktionaler, leichter und vieles mehr. Textile Hightech-Werkstoffe können gegenüber klassischen Baustoffen wie Stahl, Glas, Beton und Holz immer häufiger punkten. Ästhetisch, ressourcenschonend und funktionell empfehlen sie sich für viele Produkte und Anwendungen im Bau.
Schon heute finden sie nicht nur im Hochbaubereich, sondern auch im Tief- und Innenausbau vielfältige Anwendung. Der AFBW Kompetenzatlas zeigt innovative Beispiele, von textilen Bewehrungen über Textilfassaden bis hin zu Sonnenschutzsystemen.
Wenn Textilien kommunizieren und interagieren
Smart Textiles sind intelligente Textilien - Textilien mit einem besonderen innovativen Zusatznutzen, der auf neuen, intelligenten Funktionen des Basismaterials beruht. Smarte Textilien überwinden technologische Grenzen, können kommunizieren und interagieren. Sie übernehmen neue Aufgaben, die den Menschen entlasten. Smarte Textilien sind heute intelligent, technisch, sensorisch, aktorisch und multifunktional.
Der weltweite Markt für smarte Textilien soll nach einer Prognose von US-Analysten bis 2020 ein Volumen von knapp 5 Mrd. US-Dollar erreichen. Deutschland ist im Bereich technischer Textilien Weltmarktführer und gehört auch bei Smart Textiles zu den Innovatoren und führenden Anbietern.
Smart Textiles – das kann so Vieles sein:
Die Liste der Ideen und Ansätze für Smart Textiles ist nahezu unbegrenzt.
Unsere zumeist mittelständisch geprägte Mitgliedergemeinschaft steht vor großen ökologischen und ökonomischen Herausforderungen, deren Bewältigung einen enormen Transformationsprozess bedeuten. Umdenken und Neudenken sind für die Lösung der anstehenden Zukunftsaufgaben gefordert. Die AFBW sieht sich in der Verantwortung, ihren Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen zu leisten und als branchenübergreifender Impulsgeber, Multiplikator und Innovationstreiber eine zentrale Rolle im Veränderungsprozess zu übernehmen.
„Bereits heute an das Morgen denken“ – unter dieser Leitlinie adressieren wir dabei insbesondere nachhaltige Entwicklungen wie den verantwortungsvollen Ressourcenverbrauch, Emissionsreduktion sowie die Umstellung von Wertschöpfungsketten. Wir setzen auf die positive Verbindung von Ökologie und Ökonomie in allen Handlungsfeldern. Ökologische Innovationen werden zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor, den wir für unsere Branche nutzen.
So hat AFBW sich auf die Fahne geschrieben, neben technologischen und ökonomischen Aspekten vor allem ökologische Belange für die Bewertung innovativer, faserbasierter Produkte in den Blick zu nehmen.
Ökologische Innovationen werden zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil, den wir für unsere Branche nutzen wollen. Dabei setzt AFBW auf eine positive Verbindung von Ökologie und Ökonomie.
Im Fokus stehen daher Entwicklungen, die einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen forcieren, alternative Rohstoffquellen nutzen oder eine Verlängerung der Nutzungs- und Produktlebensdauer zum Ziel haben.
Dazu gehören vor allem die Berücksichtigung biobasierter Fasern und die Entwicklung durchgängiger und konsequenter Materialkreisläufe – Stichwort Cradle to Cradle. Sie optimieren die Materialeffizienz und tragen zu einem ressourcenschonenden Wirtschaftssystem bei.
Mit Unterstützung von AFBW entwickeln Wirtschaft und Forschung gemeinsam Möglichkeiten, um nachwachsende Rohstoffe, neue Fasermaterialien und Produktionsverfahren, mit dem Ziel der Nachhaltigkeit in der faserbasierten Kette und in cross-sektoralen Anwendungsgebieten umzusetzen.
AFBW ist überzeugt: Zukünftig werden sich nur die Technologien und Produkte in den Märkten durchsetzen, die – neben ihrer Funktion – ökologische und soziale Unbedenklichkeit bieten.
Als einer der global größten Ressourcenverbraucher muss die Textilindustrie Verantwortung übernehmen und ihren Ressourcenverbrauch durch regionale Kreislaufwirtschaft verringern. Einmal verwendete Ressourcen und Materialien müssen so lange wie möglich erhalten werden. Dafür brauchen wir eine Transformation vom linearen Wirtschaften zu einer ressourcen-effizienten, ökologisch sinnvollen Kreislaufwirtschaft.
Das AFBW Projekt CycleTex BW nimmt diese herausfordernde Aufgabenstellung auf und erarbeitet eine breite Palette effektiver Ansätze, die den Ressourcenverbrauch in der faserbasierten Industrie verringern:
Ein Aktionsplan bildet den Projektrahmen und benennt kon- krete Handlungsfelder und Maßnahmen (siehe Visual Memo rechts). So entstehen passgenaue Lösungen für die Realisierung einer kreislauforientierten Wirtschaftsform in der Textilindustrie – von der Abfallvermeidung, Wiederverwertung und Wiederaufarbeitung bis zum Recycling. Über alle Wertschöpfungsstufen hinweg.
CycleTex BW weiß um die individuellen Belange der faserbasierten Industrie, die für das Wirtschaften im Kreislaufmodell eine ambitionierte Aufgabenstellung bedeuten. Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Materialien, Mischungen und Beschichtungen und der Viel- und Kleinteiligkeit der Wertschöpfungsketten ist ein Recycling besonders anspruchsvoll.
Eine prozessual-mehrstufige Verarbeitungsabfolge erfordert die Berücksichtigung einer Vielzahl von Akteuren. Sie alle müssen Teil der Circular Economy werden – vom Halbzeug über das Produkt, den Handel und alle benötigten Partner bei der Wiederverwertung.